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26. Juli 2013

DEFA international

2013.DEFA internationalEinerseits galt die DEFA mit ihren Künstlerischen Arbeitsgruppen im Spielfilmbereich, mit dem Dokumentarfilm- und dem Animationsfilmstudio als geschlossene Gesellschaft, deren Kontakte in die weite Welt einer strengen Kontrolle unterlagen. Andererseits gab es mehr Kooperationen und Beeinflussungen als man bisher annahm. Das belegen die 25 Beiträge dieses Bandes, der viele interessante Informationen enthält. Ich nenne acht Texte, die mir besonders gefallen haben: Oksana Bulgakowa schreibt über „DEFA-Filme im Kontext der ‚neuen Wellen’ im osteuropäischen Films“. Die Zusammenarbeit zwischen der DEFA und dem DDR-Fernsehen thematisiert der auf diesem Gebiet sehr sachkundige Thomas Beutelschmidt. Sabine Hake vergleicht die politische Satire im Kalten Krieg an dem DEFA-Film DER HAUPTMANN VON KÖLN (1956) und dem westdeutschen Film ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT(1959). Die Rezeption von Peter Lilienthals Film ES HERRSCHT RUHE IM LAND (1975) in Ost- und Westdeutschland wird von Claudia Sandberg aufgearbeitet. Günter Agde informiert über das herzliche Willkommen und den abrupten Abschied von Joris Ivens in der DDR der 1950er Jahre. Birgit Schapow analysiert den Film DER FALL GLEIWITZ (1961) von Gerhard Klein nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase. Über „die Road Movies der DEFA und die Grenzen an allen Enden“ schreibt Marius Böttcher. Persönlich hat mich am meisten der Text von Rosemary Scott über die Kriterien für die Auswahl der aus dem Westen in die DDR importierten Filme interessiert, weil ich über dieses Thema in den 1960er Jahren an der FU meine Dissertation schreiben wollte. Mehr zum Buch: default%29/book/978-3-531-18493-7