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22. April 2013

Horst Buchholz

2013.BuchholzIn den 1950er Jahren wurde er zu einem Star in der Bundesrepublik, in den Sechzigern machte er interna-tional Karriere, aber er stand sich bei der Auswahl der Rollen oft selbst im Wege, hatte Misserfolge und fand zwischen Kino, Theater und Fernsehen keinen festen Platz. Horst Buchholz (1933-2003) war ein sprachgewandter,hoch begabter  und vielseitiger Schauspieler. Als seine wichtigsten Filme bleiben HIMMEL OHNE STERNE (1955), DIE HALBSTARKEN (1956), BEKENNT-NISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL (1957), DAS TOTENSCHIFF (1959), THE MAGNIFICENT SEVEN (1960), ONE, TWO, THREE (1961) und LA VITA È BELLA (1997) in Erinnerung. Er starb vor zehn Jahren in Berlin. Werner Sudendorf, Leiter der Sammlungen der Deutschen Kinemathek, hat jetzt eine sehr lesenswerte Biografie über den Schauspieler publiziert, die nicht nur – mit Hilfe des verfügbaren Nachlasses – hervorragend recherchiert ist, sondern auch eine Bewertung der Filme aus heutiger Sicht wagt. Der aktuelle Blick bringt lohnende Erkenntnisse. Der Text ist seinem Protagonisten sehr zugeneigt, thematisiert aber auch unverständliche Entscheidungen und die Wahl falscher Rollen. Auch das Privatleben ist nicht ausgespart. Vor allem die Darstellung der letzten Jahre in Berlin schmerzt, wenn man sie mit beobachtet hat. Hilfreich für den Autor war die Aufgeschlossenheit von Myriam Bru-Buchholz und Christopher Buchholz. Ein beeindruckender Band in der inzwischen langen Biografien-Reihe des Berliner Aufbau Verlages. Mehr zum Buch: verfuhrer-und-rebell-horst-buchholz.html