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10. Dezember 2012

Psychoanalytiker im Spielfilm

Auf der Suche nach Klischees und Stereotypen analysiert die Soziologin Silvia Herb neun amerikanische Filme aus den Jahren 1980 bis 2005: DRESSED TO KILL (Brian de Palma, 1980), ORDINARY PEOPLE (Robert Redford, 1980), ZELIG (Woody Allen, 1983), NUTS (Martin Ritt, 1987), HOUSE OF GAMES (David Mamet, 1987), WHAT ABOUT BOB? (Frank Oz, 1991), FINAL ANALYSIS (Phil Joanou, 1992), ANALYZE THIS (Harold Ramis, 1999) und PRIME (Ben Youngster, 2005). Analog zur Cartoon-Forschung findet sie natürlich die dominanten Erkennungsmerkmale: männliches Geschlecht, Couch/Sessel, Brille, Notizblock, Diplome an der Wand, Bart und Ähnlichkeit mit Freud. Aber es geht auch um das Verhältnis zwischen Wissen und Macht, um Empathie und um Interaktionsbeziehungen zwischen Nähe und Distanz. Die Autorin bleibt – DVD macht’s möglich – ganz nah an den Filmen, kann ihre Beobachtungen sehr konkret vermitteln und leistet damit ihren Beitrag zum Verhältnis zwischen Psychoanalyse und Gesellschaft. Auch wissenschaftlich ist sie auf sicherem Terrain. Mehr zum Buch: psychosozial/details.php?p_id=2173