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08. September 2012

Der absolute Film

„Absoluter Film“ war von den 1910er bis in die frühen 1930er Jahre die Avantgarde, die sich befreite von der Wiedergabe der Realität und vom Erzählen fiktiver Geschichten. Sie spielte mit den Formen, nahm Anregungen der Bildenden Kunst und der Musik auf und bereicherte das Kino auf individuelle Art. Die Anthologie aus Zürich, herausgegeben von Christian Kiening und Heinrich Adorf, ist ein klassischer Sammelband. Er enthält 58 Texte, chronologisch geordnet, beginnend mit Bruno Corradines „Chromatischer Musik“ (1912), endend mit der Dissertation „Das Lichtspiel“ von Victor Schamoni (1936). Natürlich sind die großen Protagonisten wie Walter Ruttmann, Hans Richter, László Moholy-Nagy, Germaine Dulac, Fernand Léger und Oskar Fischinger und wichtige Filmkritiker wie Rudolf Arnheim, Fritz Böhme, Bernhard Diebold vertreten. Selbstdarstellungen wechseln mit kritischen Beiträgen. Der Anhang enthält eine umfangreiche Biobibliografie der Autoren und ein 90seitiges Nachwort, das den „absoluten Film“ historisch einordnet. Vorbildlich ediert.