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08. August 2012

Hanns Eisler – eine neue Biografie

Der Film war für den Komponisten Hanns Eisler (1898-1962) ein wichtiges Betätigungsfeld, vor allem in der Zeit der Weimarer Republik und im Exil. Die Musikhistorikerin Friederike Wiß-mann (*1973) erzählt Eislers Leben nicht in Form einer traditionellen Biografie, sondern weitgehend aus der Perspektive seiner Musik. In jedem ihrer 14 Kapitel steht ein Werkporträt im Zentrum, das exemplarisch für eine bestimmte Schaffensphase ist. So gibt es drei „Film-Kapitel“; das erste handelt von KUHLE WAMPE, dem Arbeiterfilm von Slatan Dudow, an dessen Erfolg Bert Brecht, Ernst Busch, Hertha Thiele und eben auch Eisler großen Anteil hatten. Das zweite analysiert sehr sensibel Eislers Vertonung des Ivens-Films REGEN mit „Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben“ und erzählt von der schwierigen Zusammenarbeit mit Theodor A. Adorno im Exil. Daran schließt sich das dritte Kapitel „Hollywooder Liederbuch“ an, in dem Eislers Kompositionsarbeit und Existenzkämpfe bis März 1948, also bis zur Ausweisung aus Amerika thematisiert werden. Es ist bemerkenswert, wie konkret und eng die Autorin ihre künstlerischen Befunde mit Eislers biografischer Odyssee und seiner dezidierten politischen Positionierung verknüpft. Der Untertitel heißt folgerichtig „Komponist, Weltbürger, Revolutionär“. Mit einem Vorwort von Peter Hamm. Mehr zum Buch: Friederike-Wissmann/e368376.rhd