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08. April 2012

Märchen im Film

Frohe Ostern!

Ich nutze den Feiertag für den Hinweis auf ein besonderes Buch, das im vergangenen Jahr bei Routledge in New York und London erschienen ist und auf das ich von einer Freundin aufmerksam gemacht wurde. Der Autor Jack Zipes ist emeritierter Professor für Germanistik und Vergleichende Literatur-wissenschaft in Minnesota. Er hat sich über Jahrzehnte mit dem Märchen als litera-rischer Gattung beschäftigt und nun so etwas wie ein definitives Buch über Märchenfilme geschrieben: „The Enchanted Screen. The Unknown History of Fairy-Tale Films“ (436 S., viele Abbildungen). Im ersten Teil wird im Überblick die Geschichte des Märchenfilms erzählt, beginnend mit dem Franzosen Georges Méliès. Im zweiten Teil geht es um die Verfilmungen einzelner Märchen: Schneewittchen, Rotkäppchen, Blaubart, Aschenputtel. Eigene Kapitel sind dem Tierbräutigam und den Märchen von Hans Christian Andersen gewidmet. Im dritten Teil werden die unterschiedlichen Verfilmungen von „Der Zauberer von Oz“, „Pinocchio“, „Alice im Wunderland“ und „Peter Pan“ analysiert; ein separater Text ist den Märchenfilmen der CSSR und der DDR vorbehalten; und am Ende rücken Filme der vergangenen zwanzig Jahre ins Zentrum. Mit 144 Verfilmungen steht übrigens „Aschenputtel“ an der Spitze aller Titel. Die Analysen von Zipes sind sehr konkret und nachvollziehbar, sie berücksichtigen psychologische und soziologische Aspekte. Natürlich spielt auch Walt Disney eine zentrale Rolle. Die Filmografie im Anhang, klug strukturiert, nennt 1.935 Titel. Eine Verbeugung nach Minnesota. Mehr zum Buch: www.routledge.com/books/details/9780415990615/